Wer bei Storm Seeker anheuert, darf weder Tod noch Klabautermann fürchten. Entweder, du hältst der mitreißenden Strömung aus mehrstimmigen Chören, harten Gitarrenriffs und betörenden Klängen von Drehleier und Flöten stand – oder sie spült dich erbarmungslos fort. Das Leben zwischen Hängematten und Rumfässern auf den unteren Decks ist nun einmal so unberechenbar und rau wie es frei und voller Abenteuer ist. Und damit wie gemacht für Sean Graham.
Dessen Mutter stammte aus einem kleinen Dorf an der schottischen Westküste. Seinen Vater, einen gebürtigen Kölner, verschlug es nach Edingburgh, wo er sich Hals über Kopf in die temperamentvolle Lady verliebte. Kein Jahr später wurde Sean Graham in einen klassischen Arbeiterhaushalt hineingeboren.
Sein Leben ‑ eine einzige aufregende Reise. Die Familie zog häufig um, und so wuchs Sean in verschiedenen Städten in Schottland und Deutschland auf, die nächste Kneipe nie weit entfernt. Dort, zwischen Pints, Klampfen und Seemannsgarn, geprägt von den Geschichten und Liedern seiner schottischen Heimat, der Verbundenheit zur See und der unerschütterlichen rheinischen Frohnatur seines Vaters, fand er zur Musik – und schließlich zu Storm Seeker.
Denn die Geschichte wollte es, dass in einer Hafenkneipe in Neuss zusammenkam, was zusammengehört. Wobei am Anfang ein längerer Streit darüber ausgetragen werden musste, ob ein Binnenhafen wie Neuss überhaupt über eine anständige Hafenkneipe verfügen kann. Nach einigem Hin und Her wurde man sich am Ende aber einig, dass es bei ausreichender Qualität von Getränken und Gesellschaft irrelevant sei, ob man sich in einem Hafen adäquater Form befand. Und so verließ Sean Graham diese Kneipe als neues Mitglied von Storm Seeker.
Zurück blieben eine gepfefferte Rechnung, die eingerahmt über der Theke ihren Platz fand – und eine kleine Plakette aus Messing mit dem Hinweis, dass Schlittenrennen im Innenbereich der Gastronomie nicht gestattet seien…